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WO STEHEN WIR EIGENTLICH? WAS IST UNSERE AUFGABE UND WIE POSITIONIEREN WIR UNS IN DER KUNST, IN DER GESELLSCHAFT, IM WELTGESCHEHEN?


Diese Fragen standen am Anfang der Projektskizze, für die das Paranormal String Quartet die großzügige Neustart Kultur Förderung durch den Musikrat erhalten hat. Hinter uns lagen Monate der Pandemie, die uns alle zum Stillstand zwang und die Kultur zur Stille verdammte. Diese Zeit hat Spuren hinterlassen, an keine:r der Künstler:innen in unserem Umfeld ist diese Zeit spurlos vorbeigegangen. Der Wiedereinstieg war entsprechend aufgeladen mit den Erwartungen, neu anfangen oder nahtlos anknüpfen zu können, er war aber auch geprägt von einer Unsicherheit bezüglich der Zukunft und dem Stellenwert von Kunst und Kultur. Wohin mit all den Erfahrungen,

die wir in den Lockdowns gemacht haben? Mit der Trauer und Angst, die eigene Profession und Leidenschaft nicht weiter ausüben zu können? Wohin mit den Fragen um die eigene Relevanz? Und schlussendlich: Wie umgehen mit Fragen um die eigene Verantwortlichkeit? Für das Paranormal String Quartet war die Förderzusage eine Chance, um ihr Engagement und ihre Vision, des klassischen Streichquartetts neu zu denken, vertiefen und weiterverfolgen zu können. Wie sehr dieses Projekt zur Identitätsfindung des Ensembles beigetragen hat, zeigt sich erst jetzt im Rückblick. Mit der Konzeption von CONSEQUENCE hat sich auch die Arbeitsstruktur verändert, denn das Quartett agiert nun in einem kollektiven Rahmen. Die Tendenz hierzu zeigte sich schon bei vorangegangenen Projekten wie SPACES (2022), die interdisziplinäre Arbeitsweise wird mit CONSEQUENCE aber eine Stufe weiterentwickelt.
In jeder Hinsicht hat das Projekt Freiräume ermöglicht, die sonst nicht vorhanden sind. Jede:r einzelne konnte sich die Zeit nehmen, das Thema Verantwortung auf eine individuelle Weise zu betrachten. Wir haben uns regelmäßig getroffen, diskutiert und ausgetauscht. Und vor allem hatten wir dank der Förderung die Möglichkeit, Dinge ohne Produktionsdruck auszuprobieren – ein wahrer Luxus für ein freies Streichquartett der heutigen Zeit. Was bei so viel kreativem Freiraum herauskommen kann, zeigt nun die Performance CONSEQUENCE. Es wirft Schlaglichter auf die Themen, die die Musiker:innen sich selbst herausgesucht haben. Sie reichen von der Konsequenz von Schönheit und der Faszination für Schwärme (Jakob), intuitiver Kommunikation (Felix), Verantwortung von Musiker:innen für innovative Konzertformate, Publikum und Kompositionen (Gustavo) bis hin zu den Konsequenzen der Klimakrise auf die Natur, im Speziellen Wildbienen (Katie). Umrahmt wird das Programm von Katherines interdisziplinärem Ansatz, alles miteinander zu verbinden und Guans künstlerischen Mentoring. Dadurch kann das Quartett sich musikalisch, körperlich und performativ neu ausrichten und hat nun eine ungewöhnliche, aber ganz und gar
eigene Herangehensweise an und Interpretation des klassischen Konzerts geschaffen.
Die Interviews und Texte auf dieser Seite gewähren einen Einblick in die Arbeitsprozesse und Hintergrundinformationen, die bei jeder und jedem zu CONSEQUENCE geführt haben.

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MUSIKALISCHE KOMPOSITIONEN

"Connected Ends" - Felix Key Weber
“The sounds we will lose” für Wildbienen,

Streichquartett und Tanz - Katherine Barritt
"Cello Stress beacon" - Jakob Roters
"Fragmente" - Christopher Verworner arr. Jakob Roters

"Fall in G" - Christopher Verworner

"TsvdMmChatGPTüV" für Streichtrio und Sprecher

- Gustavo Strauß, Text ChatGPT
"Isthmós" für Streichquartett, Steinpercussion

und Live Produktion - Gustavo Strauß
"Stones" - Katherine Barritt

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„Welche Aufgabe hat Kunst?“
In der Recherchephase für „Consequence“ haben wir bei unseren Konzerten das Publikum gebeten ihre Gedanken zu der Frage: „Welche Aufgabe hat Kunst“ aufzuschreiben. Es ist eine Sammlung sehr persönlicher Antworten geworden.

Verbundenheit in der Gesellschaft erzeugen / Der Künstler ist phantasievoll und kreativ / Weil’s schön ist. Schönheit in die Welt bringen / Anregung des Geistes, Unterhaltung, Zeit zum Nachdenken, Entspannung / zu befreien / Die Augen zu öffnen, um die Freude an der / Kunst zu finden. Hören! Genießen! / Blickwinkelerweiterung / Inspiration, Unterhaltung, Bildung / Lebensfreude und Glück zu schaffen / Die Seele zu öffnen, Frohsinn vermitteln, Neugierde wecken / Menschen zusammenbringen, andere Blickwinkel bieten / To please/my soul/move my soul/touch my soul… my soul / zu erfreuen, Gesellschaft zu spiegeln, zum  Nachdenken anregen / Gegenfrage: ist ein Kunsthonig-Produzent künstlerisch oh angelegt?  G.V. / Dinge zu sehen, die hinter den Gegenständen vorhanden sind, Freude am schaffen / Eine neue Perspektive zu geben / zu inspirieren, zu erfreuen, zu zeigen, anzuregen / Keine. Kunst tut aber etwas, was sich nicht in einem Satz oder Buch sagen lässt / bezaubern, neugierig machen / Das Leben zu reflektieren und zu bereichern / das Leben bereichern / Emotionen hervorholen, Geschichte „ dokumentieren“ / Anregung / Missstände anzuprangern / Das Potential eines Menschen auszuschöpfen / besser sehen, hören lernen und zu erfreuen, bzw. nachdenken und lernen / zu unterhalten, zu überraschen, zu berühren, zu beflügeln / erfreuen, Emotionen wecken, Auszeit vom Alltag, zum Denken anregen / Anregen, Herausfordern, Fragen stellen, bereichern / Kunst hat keine Aufgabe. Sie hat keine Erwartung zu erfüllen. / Die Menschen zu beschäftigen / zu unterstützen, heilen, glückselige Momente zu unterstreichen, zu bilden, Neues zu schaffen, Geschehenes zu verarbeiten, den Menschen herauszufordern sich mit der Gesellschaft etc. auseinander zu setzen und Dinge zu hinterfragen. Ich denke bei einem gelungenen Kunstwerk, wird etwas in einem bewegt, herausgefordert, das lässt den Menschen wachsen / Für den Künstler: Ein Medium oder Ventil seine Emotionen auszudrücken
Für den Empfänger: Ein zu seinen Gefühlen adäquates Element zu erhalten, dass ihn erfreut / Inspiration, Entspannung, neue Horizonte eröffnen, „Barrierefreiheit“ für alle zugänglich unabhängig von Stand, Bildung, Einkommen, Alter etc. / Brücken bauen, Die Welt ein bisschen besser machen / Den Geist anzuregen, das Herz zu berühren, das in sich versenken, zu sich selbst finden / Die Basis die unsere Gesellschaft zusammenhält und daher ab frühestem Kindesalter vermittelt werden muss / die Menschen zu verbinden, einen gemeinsame Sprache zu finden, die nicht aus Worten besteht… mich aus dem Alltag zu katapultieren in eine andere Welt / zu unterhalten, Spaß machen, ein Erlebnis bieten, Zeitgeschehen abbilden , überraschen, Empfindungen auslösen, vielfältig zu sein, außergewöhnlich sein, schön sein / Zugänge eröffnen, vermitteln, über die Sinne zur Emotion…, Verbindungen herstellen / Kunst hat die Aufgabe oder besser gibt anderen die Möglichkeit deren noch „vergrabene“ Kreativität frei zu legen / Sich ausdrücken und in Kontakt kommen / das Leben zu verschönen / jeden von uns irgendwo abzuholen, ihn für eine kurze oder längere Zeit aus dem eigenen Gedanken-Korsett zu lösen und frei zu sein / Kunst hat die Aufgabe (klein & groß,  jung & alt, verschiedene Kulturen) zu vereinen. / Verbindung zu sich selbst und damit auch zu dem übergeordneten / Die Saiten in mir zu zupfen, die ich noch nicht kenne / Aufklärung, verschiedenes zu vermitteln, zum Nachdenken anregen / Als Spiegel der Gesellschaft, irritieren, inspirieren, aber auch gerne zu unterhalten / ist zu unterhalten, soll Spaß machen / Gedanken, Gefühle auf kreative Weise zum Ausdruck bringen / Keine! Aber ohne geht’s nicht! / Menschen zusammen bringen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern, Auszeit vom Alltag, Freude / Sie soll reflektieren. Kunst kann ausdrücken, was Worte nicht exakt beschreiben können / Sein Inneres nach außen tragen / Keine! Kunst kann für sich selbststehen, Kunst kann bewegen, Kunst drückt aus und spiegelt und erzählt, von der Gesellschaft, in der sie wahrgenommen wird. Eine Aufgabe hat sie nicht, aber Möglichkeiten und Gelegenheiten. Kunst ist frei. / Kopf & Solarplexus, Herausforderung & Genuss / Anregung / Zum Nachdenken anzuregen, aufzurütteln, Neugierde wecken, Neues, wie „Altes“ (neu) entdecken, sie ist auch Seelennahrung (insb. Musik) / Inspiration, Freiheit / Kreativität fördern, Freiheit entfalten / Spaß und Vergnügen (Ausführende und Zuschauer), Ausdruck von Emotionen, Gefühlen und Gesellschaftskritik, festhalten/bewahren von Kultur einer Generation / Ausdruck seines selbst. Deshalb kann man sie nicht in bewerten, es gibt keine gute oder schlecht Kunst / Musik ist Zugang zum Herzen / Wiederzuspiegeln was uns als Individuen und als Gesellschaft  beschäftigt / to find connection:) / peace, satisfaction / allows self expression / brings joy / creates community / No purpose!!! That’s the beauty, that’s why it is ART it needn’t be purposeful / allowing creativity makes everyone feel good and free / ich möchte in eine andere Welt eintauchen
/ mein Herz soll berührt werden / Kunst erfreut / pure and free / Irritation / etwas zu gestalten / expression of feelings / interpretation / surprise / bring people together / Der Seele Ausdruck verleihen / marvel at beauty / moving people / to process thoughts / Ausdrücken oder Einfangen von Emotionen oder Geschichten


 

Kurzinterview mit Felix Key Weber – Violine
Welche Säule bist du im Quartett?

Ich bin eine der vier farbigen Paranormal-Säulen. Schwierig zu beschreiben, was genau ich bin…teilweise bin ich eine bröckelnde, staubige, dann aber doch noch gut erhaltene, glänzende Säule. Meine Stärke liegt nicht so sehr im Organisatorischen, sowohl im Privaten als auch im Quartett fällt es mir schwer, Zeit dafür aufzubringen. Mittlerweile arbeiten wir auch projektweise öfter mit anderen Künstler:innen. Es ist für mich immer das Schönste, im Kollektiv zusammenzukommen und etwas gemeinsam zu kreieren. Ich liebe einfach Musik und die Zeit, die durch sie fließt. Das gibt mir wahnsinnig viel Energie!

Bezogen auf CONSEQUENCE, wo bist du gestartet? Wo bist du jetzt?
CONSEQUENCE war für mich persönlich ein Stern, der zwinkernd meinte: „Hey, probiert‘s aus! Schaut, was nach dem Projekt auf Euch wartet.“ Es ist eine Chance, unser Ensemble wieder frisch aufblühen zu lassen. Wir sind extrem paranormal als Quartett und daher bin ich immer gespannt auf das, was als nächstes kommt.

Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und Beruflichen?
CONSEQUENCE hat mich sehr inspiriert. Es gibt so viel nachzudenken, sich vorzustellen und zu handeln. Ich bin zutiefst dankbar, so viel Eindrücke und Ideen von der Gruppe zu erfahren und nehme all den Input gerne in mein privates und berufliches Leben mit!

Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
Ich fühle mich wie bei einer Bergtour, kurz vor dem letzten Anstieg. Letztendlich kann ich diese Frage erst in den Tagen der Aufführungen beantworten…

Wo liegt deine Verantwortung? Für wen bist du verantwortlich? Für was bist du verantwortlich?
Verantwortung ist eine wichtige Motivation in meinem Leben, sie ist aber auch mein größtes Sorgenkind. Häufig müssen mich meine Mitmenschen an Dinge erinnern, die ich vergesse. Meine Verantwortlichkeit hat sich aber auch verändert, seit ich eine eigene Familie habe.
Meine berufliche Verantwortung liegt in der Vorbereitung und dem Auseinandersetzen mit der Materie, die ansteht. Ich arbeite daran und hoffe in einen guten Flow mit der Musik zu kommen.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Was hättest du gerne anders entschieden?

Die wichtigste Entscheidung war, an einem sehr brenzligen Punkt wieder zur Musik zurückzufinden und Mut aufzubringen, weiterzumachen.  Ich hätte gerne vieles anders entschieden, konnte es aber anscheinend zu dem Zeitpunkt nicht. Ich bin allerdings der Meinung, dass alles kommt, wie es kommt. Entscheidungen aus der Vergangenheit können wir im Jetzt neu treffen und ändern.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Ich will den Schritt gehen, der unserer Menschheit hilft. Der den Lebewesen auf diesem Planeten hilft. Ja sogar das Universum ist mir wichtig. Ich möchte das Beste für alle. Diesen Schritt will ich gehen. Ich liebe das Leben.



 

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Kurzinterview mit Jakob Roters – Violoncello
Welche Säule bist du im Quartett?

Ich bin sehr kritisch, kann nie genug bekommen und bin zu allem Überfluss auch noch schwer zu beeindrucken. Ich bin in meiner Kommunikation ziemlich direkt und provoziere oft, aber immer mit dem Ziel an den tatsächlichen Kern heranzukommen. Häufig spüre ich nämlich Zurückhaltung, was mich ungeduldig macht. Ich verspüre sehr schnell das Bedürfnis, auf die kurze Zeit unserer Existenz aufmerksam zu machen, um sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Man kann viel mehr von sich erwarten, denn meistens hat man nichts zu verlieren.

Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet? Und wo bist du jetzt?
Ich bin etwas ruhiger geworden. Anfangs war Chaos und Naivität, und jetzt langsam eine immer größer werdende Ruhe. Mir wurde noch deutlicher als zuvor, dass man nicht auf bessere Zeiten warten kann, sondern nur sofortiges Handeln die Welt im JETZT verändern kann. Um zum großen Ganzen beisteuern zu können, muss man wirklich bei sich selbst anfangen.

Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und im Beruflichen?
Ich bin etwas mehr zum Künstler geworden, als ich es davor war. Vorher war ich eher Künstler im Privaten und Musiker im Beruflichen. Natürlich steht beides zueinander in Relation: Da ich meinen Beruf lebe, inspirieren sich beide Seiten gegenseitig.
Ich musste auch einsehen, dass ich nicht alle von meiner eigenen künstlerischen Ansicht überzeugen kann. Ich muss meinen Weg selbst gehen und kann mich nicht immer hinter der Gruppe verstecken. Ich trage jetzt noch mehr Überzeugung, Tatendrang, Selbstständigkeit und unendliche Offenheit in mir. Das bringt weniger Ärger über andere und schafft mir mehr Selbstvertrauen.

Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
Die zweite.

Wo liegt deine Verantwortung?
Für wen bist du verantwortlich? Für was bist du verantwortlich?

Meine Verantwortung liegt in der Auslebung meiner Vision einer Welt mit einem wunderschönen Freundeskreis. Es ist meine Verantwortung, einem größeren Kreis von Menschen zu zeigen, dass es hinter dem Horizont noch mehr gibt und das Vertrauen in Körperlichkeit zurückzugeben. Ich bin auch verantwortlich dafür, mich jeden Tag ändern zu können, um der Welt ein besserer Mensch zu sein.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Frei zu bleiben und die Erkenntnis, dass ich jeden Tag mein Leben ändern kann.



Was hättest du gerne anders entschieden?
Früher unabhängiger und mehr Risiken einzugehen. Mich nicht von Angst und Hass dominieren zu lassen und von der klassischen Musikindustrie so kaputt machen zu lassen.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Ich sehe eine Vielzahl an Wegen vor mir, die ich alle gleichzeitig überall hin verfolgen will. Meine Neugier und den Drang, alles ausprobieren zu wollen, will ich ebenso ernst nehmen wie jedes Zögern und Hinterfragen. Ich möchte auf die Schönheit in allem vertrauen, egal ob böse oder gut. Und ich möchte diese allgegenwärtige Schönheit auf ewig studieren.




 

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Kurzinterview mit Gustavo Strauß – Violine
Welche Säule bist du im Quartett?
I
ch war sehr lange die primäre Kompositions- und Organisationssäule, da das Quartett damals für meinen Abschluss an der Hochschule gegründet und deshalb auch primär meine Stücke gespielt wurden. Diese Strukturen ändern sich in letzter Zeit – gerade auch im Rahmen des Projekts CONSEQUENCE, bei dem wir die Zuständigkeiten und auch die kompositorischen Aufgaben aufteilen.
 
Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet? Und wo bist du jetzt?
Am Anfang habe ich mich gefragt, wofür ich verantwortlich bin und welchen Einfluss ich mir zutraue. Inzwischen ist mir besonders meine Verantwortung in der Musikvermittlung bewusst, ich sehe nun meine Kompetenzen und Aufgaben, aber auch die Potentiale klarer. Ich erkenne jetzt unsere Möglichkeiten, die Wahrnehmung und Präsentation „klassischer“ Ensembles weiterzuentwickeln. Das kann man denke ich auch in unserer Performance erleben.

Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und im Beruflichen?
Das Thema Verantwortung hat mich auch im Privaten sehr beschäftigt. Ich habe viel bewusster wahrgenommen, wofür ich verantwortlich bin und was ich für Aufgaben übernehme und welche nicht. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung. Im Beruflichen hat sich noch nicht viel daran geändert, aber das wird sich vielleicht auch nach dem Projekt zeigen.

Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
In jedem Fall eine sehr interessante Station, denn wir haben erstmals kollektiv an einem Projekt gearbeitet – mit allen Vor- und Nachteilen. Alle Ensemblemitglieder haben gleichberechtigt zum Gelingen beigetragen und ich hoffe, dass dieser besondere Aspekt auch in der Performance deutlich wird. Diese Entwicklung vom klassischen Konzertformat hin zu unserem neuen Programm ist auch ein Höhepunkt unserer paranormalen Aktivitäten. Auch Spaces, unser Vorgängerprojekt, war schon recht ungewöhnlich. Dank des interdisziplinären Ansatzes, unseren kollektiven Kompositionsansätzen und der Offenheit des Formats geht CONSEQUENCE aber noch einen Schritt weiter. Ich glaube CONSEQUENCE ist das Ergebnis einer Entwicklung, die schon lange in diese Richtung ging. Es ist definitiv ein Meilenstein für uns als Ensemble.

Wo liegt deine Verantwortung?
Für wen bist du verantwortlich? Für was bist du verantwortlich?

Ich fühle mich sehr verantwortlich für das, was in der Welt geschieht. Ich weiß aber auch, dass ich nicht für alles Verantwortung übernehmen kann, weil ich sonst verrückt werde. Dennoch ich sehe mich z.B. verantwortlich dafür, mich gegen den Klimawandel zu engagieren, mich gegen den steigenden Populismus oder schwarz/weiß-Denken einzusetzen. Aber auch gegen das Aussterben der klassischen Musik und den Rückgang musikalischer und ästhetischer Bildung. Überhaupt: Dass kulturelle Bildung als wichtige Säule der Gesellschaftsbildung wegbricht. Ich fühle mich verantwortlich, dass diese Dinge nicht passieren. All diese Gedanken sind definitiv in CONSEQUENCE eingeflossen, zum Teil sind es auch Themen, die ich über das Projekt hinaus privat weiterverfolgen werde.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Nach meinem ersten Studium ein Leben anzusteuern, das komplett freischaffend ist und auf Projekten beruht, die mir Spaß machen, sodass ich morgens aufwachen und mich auf den Tag freuen kann. Das habe ich inzwischen geschafft. Diese Entscheidung würde ich auch im Nachhinein nicht ändern wollen, obwohl wenn es am Anfang ziemlich schwer war.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Ich würde gerne radikaler nach meinen Überzeugungen leben, dafür auch radikaler Verantwortung übernehmen und entsprechend konsequent handeln.
Und welchen Schritt ich gehen werde – weiß ich noch nicht, aber ich hoffe genau diesen!


 

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Kurzinterview mit Katherine Barritt – Viola
Welche Säule bist du im Quartett?
Eine, die meinem Instrument entspricht: Irgendwo in den Tiefen des Gebäudes versteckt. Wahrscheinlich würde es dann aber doch auffallen, wenn sie fehlt.

Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet? Und wo bist du jetzt?
Gestartet bin ich mit einem diffusen Verantwortungsgefühl und einer Post-pandemischen Berührungsangst dem Publikum gegenüber. Ein großer Teil von „CONSEQUENCE“ ist die Suche nach wahrer Begegnung und Verbindung. Anfangs brauchte es in mir eine große Überwindung, aktiv auf Menschen zuzugehen und die Künstler:innen-/Publikumsgrenze aufzubrechen. Ironischerweise waren es aber genau diese Aktionen, die mich am meisten gereizt haben: Die vielen Gespräche mit dem Publikum über Kunst und Verantwortung am Rande von Konzerten, das gemeinsame Komponieren mit Laufpublikum am Marienplatz, aber auch die vielen E-Mailkorrespondenzen mit internationalen Bienenforschern im Rahmen der Recherche für meine Komposition. Angekommen bin ich nun bei einer großen Lust auf noch mehr Interaktivität und einer grenzenlosen Liebe zu Wildbienen.

Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und im Beruflichen?
Es hat mein Verantwortungsgefühl als Kulturschaffende auf jeden Fall geschärft. Gefreut hat es mich zu sehen, wie wichtig es Menschen ist ihre Gefühle zum Stellenwert von Kunst in Ihrem Leben auszudrücken. Es ist wirklich schön, wenn sich ein Tourist kurz vor Weihnachten mit Glühwein und Breze durch das Gedränge des Christkindlmarktes windet und dann stehen bleibt und zuhört, weil er durch Zufall ein Streichquartett in einem Schaufenster wild improvisieren sieht. Wenn er sich aber dann auch noch traut einen Edding in die Hand zu nehmen und vor den Augen aller Versammelten seine Gedanken zu Kunst und Verantwortung auf ein übergroßes Poster zu schreiben, dann beeindruckt mich das.

Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
Ein Projekt, das irgendwie immer weiter gehen wird. Mehr davon!... nur gerne mit weniger Zoomkonferenzen.

Wo liegt deine Verantwortung?
Für wen bist du verantwortlich? Für was bist du verantwortlich?

Beruflich habe ich noch einmal mehr gemerkt, dass ich die Verantwortung habe, mein Privileg, auf diese Art und Weise arbeiten zu dürfen, zu genießen.

Verantwortlich bin ich für meine Familie, natürlich auch für mich selbst.
Wer auf einer Bühne steht hat auch eine Vorbildfunktion. Es lohnt sich, sich das in Erinnerung zu rufen.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Beruflich gab es einige, z.B.: auf Bratsche umzusteigen, freischaffend zu arbeiten… Mit Gustavo Strauß im Studium nach dem absolvierten Unterricht die traditionelle Spinatpizza essen zu gehen und zu ratschen, war sicher auch nicht verkehrt. Mutter zu werden war privat die wichtigste und beste Entscheidung.

Was hättest du gerne anders entschieden?
Darüber denke ich tatsächlich nie nach.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Derzeit liegen die Schritte irgendwo zwischen Sandkasten, Windeln und Tonleitern, da bin ich froh, wenn mich die Schritte zum richtigen Ort zur richtigen Zeit lenken. Wenn dann auch noch alles in der Tasche dabei ist, ist das schon ganz schön gut.





 

Kurzinterview mit Katherine Newton
Welche Säule bist du für das Quartett?

Als interdisziplinäre Künstlerin bin ich in unterschiedliche Prozesse verwickelt, hauptsächlich jedoch für die künstlerische Vielfalt und die Integration verschiedener Kunstformen zuständig, um eine multidisziplinäre Performance mitzugestalten. Ich bewege mich oft an Schnittstellen, auch bei CONSEQUENCE und versuche diese so sensibel wie möglich umzusetzen und zu verbinden.

Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet? Und wo bist du jetzt?
Meine Entwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess, der von den Erfahrungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Projekt beeinflusst wird.
CONSEQUENCE hat mich nochmals intensiv mit der Frage konfrontiert, was ich als Kunstschaffende in diesem besonderen Setting beitragen kann und möchte.

Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und im Beruflichen?
Über den Zeitraum dieser Arbeit ging es mir viel darum, gut zuzuhören und die Sensibilisierung in alle Richtungen zu erforschen. Dieses Projekt begleitete mich auch geografisch um die Welt. Um eine weitere Ebene zu verknüpfen, durfte ich auf meiner Neuseeland Reise mit Johanna Claus, einer Eco-Somatischen Tänzerin, in Raglan (NZ) arbeiten. Sie leitete zu einem späteren Zeitpunkt auch einen Workshop zusammen mit dem Quartett.
Die Frage, was ich als Kunstschaffende beitragen kann, ist und war für mich eine sehr private Frage, die ich auch im Alltag versuche, so gut wie möglich umzusetzen. Mir ist es wichtig, einen wertungsfreien Rahmen für Austausch und Verbindung zu halten. Es geht mir dabei darum, Grenzen aufzulösen und in Verbindung zu gehen mit den kognitiven Anforderungen des menschlichen Geistes im Verhältnis zur Umwelt.

Wo liegt deine Verantwortung?
Für wen bist du verantwortlich? Für was bist du verantwortlich?

Meine Verantwortung sehe ich in der Sensibilisierung von Themen, die vielleicht nicht im ersten Moment sichtbar sind, und diese visuell und auditiv umzusetzen.
Einen Rahmen für Austausch und Verbindung kreieren durch multisensorische Mittel.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Alles miteinander zu verbinden.

Was hättest du gerne anders entschieden?
Das kann ich nicht beantworten,

irgendwie denke ich nicht so.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Ich sehe meine Entwicklung als ein kontinuierlicher Prozess. Es wäre schön, alle 4 Jahre in dieses Projekt einzutauchen, um die aktuelle Lage und Situation aufzunehmen. Was passiert gerade in der Welt? Wo steht jede Person jetzt? Wie können wir dazu künstlerisch Stellung nehmen?



www.knewton.info

 

Kurzinterview mit NG Chor Guan
Welche Säule bist du für das Quartett?
Als künstlerischer Berater würde ich meine Rolle mit einer versteckten Säule oder einem unsichtbaren Netz vergleichen, das die Gedanken und Kreationen der einzelnen Mitglieder zu einem einheitlichen Körper verbindet. Mir ist wichtig, die physische Präsenz und Interaktion der Paranormals untereinander zu nutzen, um sowohl mit dem Performanceraum als auc
h mit dem Quartett selbst in Verbindung zu treten.
Durch Regieanweisungen, Proben und die Interpretation ermögliche ich die nahtlose Integration der einzelnen Teile. Erst durch diese Einheit wird die Ausdrucksfreiheit des Quartetts voll zur Geltung gebracht. Darüber hinaus erforsche ich, wie die Mitglieder des Quartetts nicht nur ihre Instrumente, sondern auch ihre Körper einsetzen können, um sich mit dem Aufführungsraum und miteinander zu verbinden. Indem sie sich ihrer körperlichen Präsenz und ihrer Bewegungen bewusstwerden, können sie ihre Kommunikation und Synchronisation verbessern und so eine tiefere Verbindung zur Musik und zum Publikum herstellen.

Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet? Und wo bist du jetzt?
Ich bin im Laufe der Produktion dazugestoßen. Derzeit befinden wir uns in der magischsten Endprobenphase. Wir haben nun die Zeit, die Grenzen unserer Kreativität zu erweitern und Konventionen in Frage zu stellen. Wir wollen einzigartige und transformative Erfahrungen durch bewegte Klänge, Musik und die Erforschung des Raums mit visuellen Mitteln erschaffen. Es ist auch ein Prozess, in dem wir Risiken eingehen und unserer Fantasie freien Lauf lassen. 



Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und Beruflichen?
Wir haben bereits 2019 für eine Aufnahme zusammengearbeitet und außerdem das Werk 2020: Timescaper gemeinsam in Jakarta aufgeführt. Es ist toll, dass das Projekt uns wieder zusammengebracht und ein Gefühl von Familie, Freundschaft und Zusammenarbeit geschaffen hat. Diese Vertrautheit ist eine wichtige Inspiration für unsere Kreativität. Es ist ein Privileg, dass wir unsere gemeinsamen Erfahrungen und unser Umfeld reflektieren können und so eine Resonanz schaffen. Der kollektive Geist und das Miteinander im Team sind wichtig für einen erfüllenden Kreativen Prozess und stärkt den Zusammenhalt in der Gruppe.  


Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
Das PSQ befindet sich derzeit in der Phase der Reflexion und individuellen Erkundung, die sowohl für das persönliche als auch für das kollektive Wachstum als Ensemble entscheidend ist. Durch diese Reflexions- und Erkundungsphase können die Quartettmitglieder ihr Verständnis für ihre individuellen Beiträge und Stärken vertiefen und gleichzeitig eine stärkere kollektive Identität entwickeln. Dieser Prozess unterstützt das Quartett auf vielen Ebenen, was sicher auch für das Publikum deutlich wird.

Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
Auf diese Fragen kann ich nur mit dem entstandenen Werk antworten. Verantwortung ist wie Freundlichkeit, sie ist ein bewusster Akt. Ich sehe Kreativität nicht als Verpflichtung, sondern als aktives Engagement, um zu leben und zu existieren. Es ist der Kern unserer Arbeit.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Was hättest du gerne anders entschieden?

Wie bereits erwähnt, ist Verantwortung zu übernehmen ein bewusster Akt, und auch schöpferische Arbeit ist ein aktiver Akt. Entscheidungen - insbesondere Mikroentscheidungen- werden allerdings häufig unbewusst getroffen. Sie können Kettenreaktionen auslösen. Ich würde nicht sagen, dass einige Entscheidungen wichtiger sind als andere, sie sind alle miteinander verflochten.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Den kreativen Weg.

www.toccatastudio.com

www.youtube.com/ngchorguan






 

Kurzinterview mit Isumi Patricia Rögner
Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet? Und wo bist du jetzt?

Als Gustavo und ich damals ein Konzept für den Förderantrag für Neustart Kultur ausformulierten, hatten wir eine vage Idee von dem, was das Thema behandeln betrifft. Es erschien uns fast unwirklich, als wir die Förderzusage bekamen und vor uns eine Projektzeit mit so viel Freiheit lag. Im Laufe des Projekts habe ich festgestellt, wie tief die institutionellen Strukturen, mit denen ich beruflich gewachsen bin, in mir verankert sind. Es hat mich in jeder Hinsicht an meine Grenzen gebracht, so frei zu arbeiten. Nun blicke ich ungläubig auf die vergangenen Monate, lese meine unzähligen Notizen und sehe, wie die gedanklichen Samen in einen wunderschönen dichten Wald gewachsen sind. Vor allem bin ich fasziniert, was alles entstehen kann, wenn man Raum und Zeit für Prozesse und Entfaltung bekommt. Dank CONSEQUENCE bin ich um eine wertvolle Erfahrung reicher geworden.

Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und Beruflichen?
Im Privaten habe ich unseren Gesprächsrunden gedanklich oft noch lange nachgehangen. Ich bin berührt von der Offenheit und Aufrichtigkeit, mit der wir uns alle begegnet sind. Es ist spannend zu sehen, wie jede:r das Projekt und das Themenfeld aus so unterschiedlichen Perspektiven angegangen ist. Ich wünsche mir, dass wir uns allen im Alltag mehr Raum für Fragen und Diskussion geben – und dann nicht davor zurückschrecken, entsprechend zu handeln. Beruflich habe ich einmal mehr festgestellt, wie wichtig mir kreativer Austausch ist und wie bereichernd es ist, Musiker:innen inhaltlich zu begleiten und neue Formen und Formate zu kreieren. Ich sehe es als meine Verantwortung, Kultur und Kulturschaffende weiter zu unterstützen und Projekten wie diesem Raum für Entfaltung zu geben.

Welche Station war dieses Projekt für das Quartett?
Eine sehr wichtige. Ich möchte fast sagen CONSEQUENCE ist ein Meilenstein für die Paranormals. Ich glaube die Bedeutung wird allen erst allmählig klar.

Wo liegt deine Verantwortung? Für wen bist du verantwortlich? Für was bist du verantwortlich?
Ich fühle mich häufig für so vieles verantwortlich, dass es mich fast erdrückt und ich wie gelähmt bin. Ich bin ein sehr politischer Mensch, gesellschaftliche Diskurse lassen mich nicht kalt, im Gegenteil: Durch meine Arbeit vor allem beim Goethe-Institut bekommen weltpolitische Themen sprichwörtlich ein Gesicht. Da fühle ich mich schnell hilflos.
Auf der anderen Seite sehe ich auch meinen Handlungsradius. Für Dinge einzustehen oder auf die Straße zu gehen, die mir wichtig sind. Und vor allem die privilegierte Position, aus der ich spreche, nutzen, um z.B. Kunst und Kultur zugänglicher zu machen und mit kleinen Schritten Beiträge für das große Ganze zu leisten.

Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?
Was hättest du gerne anders entschieden?

Die wichtigste Entscheidung habe ich wohl vor zehn Jahren getroffen, als ich für meine erste Stelle von Münster nach München gezogen bin – ohne hier irgendjemanden wirklich zu kennen. Aus diesem Schritt hat sich alles andere ergeben, manchmal mit einem Umweg, manchmal habe ich den Rückwärtsgang eingelegt. Die Entscheidungen selbst habe ich aber tatsächlich nicht bereut.

Welchen Schritt willst du gehen? Welchen Schritt wirst du gehen?
Ich will mutiger sein und auch mal in Richtungen gehen, die ich noch nicht so auf dem Schirm hatte. Und dabei aber in meinem Tempo bleiben – das ist gar nicht so leicht zu definieren. Wahrscheinlich werden es aber eher mehrere kleine Schritte als ein großer sein. Hauptsache nicht stehen bleiben, sondern immer weitergehen!

Kurzinterview mit Johanna Claus
Bitte stell dir kurz vor. Was ist dein Beruf, wie kamst du dazu? Und welche Rolle spielst du in
diesem Projekt für das Quartett?

Ich bin freischaffende Künstlerin und arbeite derzeit als Gastdozentin für Tanz und Theaterwissenschaften an der University of Waikato in Neuseland. Mein beruflicher Werdegang begann mit einem Studium an der Hochschule der Künste Bern im Bereich Rhythmik (Musik- und Tanzpädagogik), gefolgt von einem Doktorat im Bereich 'site-specific performance rituals in the Anthropocene'. Meine Rolle in dem Projekt CONSEQUENCE ist die einer Performance Künstlerin. Außerdem hatte ich das Privileg mit dem Quartet einen eintägigen Workshop zum Thema interaktive Erfahrungs­gestaltung durchzuführen. 
 
Bezogen auf CONSEQUENCE: Wo bist du gestartet?

Und wo bist du jetzt?
Gestartet hat das Projekt für mich in Neuseeland als ich mit Katherine Newton das Tanzvideo für Consequence erarbeitet habe. Dies führte zu einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Quartet in München. Derzeit befinde ich mich wieder in meiner neuen Heimat in Neuseeland.


Welche Konsequenz hat das Projekt für dich im Privaten und im Beruflichen?
Die Begegnung mit dem Quartet und Katherine Newton hat meine Liebe zur klassischen Musik neu entfacht und mich zurück zu meinen künstlerischen Wurzeln geführt.
 
Wo liegt deine Verantwortung? 
Performance Künstlerin
 
Was war die wichtigste Entscheidung in deinem Leben?

Die wichtigste Entscheidung meines Lebens war es, meine Heimat für die Liebe zu verlassen und
mir am anderen Ende der Welt ein neues Leben und eine Karriere aufzubauen.
 
Welchen Schritt willst du gehen?

In meinen zukünftigen Schritten plane ich, mich verstärkt auf den Bereich der Tanzwissenschaft zu fokussieren und dabei insbesondere öko-somatische Bewegungsfelder weiter zu erforschen. Diese Verbindung zwischen körperlicher Erfahrung, Natur und Nachhaltigkeit fasziniert mich zutiefst und ich strebe danach, neue Erkenntnisse und Einsichten in diesem Bereich zu gewinnen.
 
Welchen Schritt wirst du gehen?

Als akademische Forscherin bin ich bestrebt, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und somit ein umfassendes Verständnis für die Rolle des Tanzes in unserer Welt zu entwickeln. Durch meine Arbeit hoffe ich, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Bewegungsforschung zu leisten und andere dazu zu inspirieren, die Verbindung zwischen Körper, Natur und Wissenschaft zu erkunden.

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WER WAR NOCH ALLES DABEI?
 

MARLENE PAUER - FOTOGRAFIE

https://www.instagram.com/pauermauer/

TREIBGUT - MATERIALIEN

http://treibgut-lager.de/

treibgut ist eine Materialinitiative: Ein Umschlagplatz für Materialien aller Art, die vor der Entsorgung abgefangen werden und vor allem für Künster*innnen und Kulturschaffende allgemein interessant sind.

Ausgehend von dem Recyclinggedanken gebrauchtes Material nicht zu entsorgen, sondern in einen Kreislauf zurückzuführen, verstehen wir uns als die Nabe im Rad.

Prof. Dr. Mario Vallejo-Marin

Uppsala University, Sweden
https://academic.oup.com/jxb/article/73/4/1080/6372437


Jaume Reus Viver


https://rampalab.bandcamp.com/album/brunziments-guia-sonora-dels-pol-linitzadors-de-les-balears

https://jansky.bandcamp.com



Prof. Wolfgang Kirchner

Ruhr-Universität-BochumProf. Klaus Lurnau, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


Prof. Dr. Anna Traveset

https://www.travesetlab.com/

KÖBI - BIER

www.koebi.bayern/pages/brauerei

Über die letzten drei Jahre haben wir als Basis dieses neuen Betriebs eine kleine Brauerei aufgebaut. Dafür pflanzen wir auf unseren Feldern möglichst viel unserer Braugerste selbst an oder kaufen regional zu, was wir nicht selbst herstellen können.

AQUAMONACO - WASSER

https://aquamonaco.com/mineralwater/


GRIESWEIN - WEIN
https://gries-wein.de/weingut/

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Behind the bees
The initial publication and inspiration for

Katherine Barritt`s work can be found here:

https://botmuc.snsb.de/seltene-wildbiene-im-botanischen-garten-muenchen-nymphenburg-entdeckt/

The bee journey took off from this news and travelled from Munich to North Rhine-Westphalia to Sweden to Spain and back to Munich. Once the composition that included the buzzing sound was finished, Katie sent the recording to Johanna Claus. Ecosomatic dancer in New Zeeland. The video exhibited during the performance is her interpretation to “The Sound We will lose”. We would like to thank everyone for their contribution and openness towards our search for buzzing sounds of bees. Thank you to Prof. Dr. Matthias Rögner, Prof. Dr. Wolgang Kirchner, Prof. Dr. Klaus Lurnau, Prof. Dr. Mario Vallejo-Marin, Prof. Dr. Anna Traveset and Jaume Reus Viver. It is your generosity and support that made this composition happen.  


 

Prof. Dr. Mario Vallejo-Marin, Uppsala University, Sweden
https://academic.oup.com/jxb/article/73/4/1080/6372437

Jaume Reus Viver


https://rampalab.bandcamp.com/album/brunziments-guia-sonora-dels-pol-linitzadors-de-les-balears

https://jansky.bandcamp.com



Prof. Wolfgang Kirchner, Ruhr-Universität-BochumProf. Klaus Lurnau, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Anna Traveset

https://www.travesetlab.com/

Short interview with Jaume Reus Viver


Could you please shortly introduce yourself?

I'm an environmentalist and music producer from Mallorca. Linking my two
passions and fields of knowledge, I specialize in Eco acoustics. I use
soundscape as an information source to study biodiversity and assess
habitat health; as a source for sound materials, inspiration and concept in
my compositions with Jansky (the musical project I share with poet Laia
Malo); and also as an educational tool to raise awareness on environmental
values, through both educational programmes and art-science projects.




 

How did you end up specializing on bees?



Fifteen years ago, I worked with pollinator-expert Dr. Anna Traveset, in a
project about animal-plant interaction networks, and I learned a lot about
the main role of the community of pollinator insects in keeping habitats
healthy. Pollinators include bees, bumblebees, hoverflies, wasps, beetles,
butterflies or ants. We already noticed something which is now obvious: the
crisis of pollinators. Since then, insects in general and particularly
pollinators have become my main areas for research, and I have worked in
several projects to divulge their ecological importance.


How did your research have an impact on your music – and vice versa? 

Within the music project Jansky, already in 2011, we were using natural
soundscapes not only for inspiration, but also to explain certain
ecological problems in Mallorca, through creativity (i.e. 'Falco vs
Pollyphylla' uses synthesized hawks to denounce the construction of a golf
course in a high biodiversity area). Our 2022 album, *Insecta Dance Music*,
goes one step beyond and is exclusively composed with insect sounds. One of
the songs, "Mellifera" builds a breakbeat only from wing vibrations of the
honeybee, Apis mellifera. After listening to it, Prof. Dr. Traveset suggested we
could record the buzzing of other threatened pollinators and study it, to
describe each insect's particular buzz and show their huge diversity. So we
created "Brunziments", the world's first sound guide of pollinators,
divulging the importance of these insects through sound analysis, and from
an artistic approach.



 

In context of your research and work, what are your thoughts about
responsibility and consequences we have to take?



I strongly believe that the only possible action to relieve the destructive 
effect of human domination upon our planet is to displace ourselves from
the top and centre of life and acknowledge that the human species is
equally important to the many others sharing the Earth.
Scientists often lack mechanisms to share this message with the population
at large, so I think that, as artists, we can (and have to) build bridges
between labs/universities and the street, in order to help everyone 
understand how the planet's ecosystem actually works and the real
 consequences of human activities upon these complex interaction networks.
Until recently, sound as a natural resource had been neglected by the
scientific community, but through ecoacoustics we've learned that most
living creatures are sonorous, so protecting natural soundscapes becomes a
major concern. On the other hand, sound and music play an essential part in
human collective memory and everyday community activities, so it feels
quite organic to connect both.

Short interview with

Prof. Dr. Mario Vallejo-Marin
Could you please shortly introduce yourself?
I am an evolutionary biologist studying the evolution of flowers and pollination. I was born in Mexico City where I studied at the National University, and have lived in the USA, Canada, Scotland, and Sweden. I am now a Professor in Ecological Botany at Uppsala University where I lead a research lab investigating how and why bees buzz pollinate flowers.
 
How did you end up specializing on bees?
I always have been fascinated by the ecological and evolutionary interaction between bees and flowers. Bees have always been part of my work on pollination, but it was not until 10 years ago when I became trapped by the fascinating biology of bees. Although I started more as a plant expert, I now work in many aspects of bee biology, including behaviour, biomechanics, evolution, and of course buzz pollination.
 
In context of your research and work, what are your thoughts about responsibility and consequences we have to take?
Bees play a key role in wild and man-made (agricultural) systems. Most plants are pollinated by animals, and among them, bees are the biggest pollinating champions. We thus rely on bees either directly or indirectly, and it is in our own interest to protect them and reduce our impact on them. But in addition to their practical importance for agriculture and ecosystem functioning, bees are wonderful, fascinating organisms that hold innumerable untold tales of biology and evolution. The more you learn about bees, the more you will learn to appreciate them, and I invite everybody to take a closer look at these unsung biological heroines. You won’t regret it.

DETAILS DER

MUSIKALISCHEN

KOMPOSITIONEN

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Was passiert wenn man die Grenze zwischen Komponist:in und Hörer:in auflöst und sich Ensemble und Publikum gemeinsam auf einen intuitiven Kompositionsprozess einlassen? Wie ändert sich der Blick auf eine Klangwelt, wenn man an deren Entstehung beteiligt ist? Wir hatten die Gelegenheit uns mit einem mutigen Publikum auf diese Reise zu begeben.

DATES

06 JULY - Loft, Zielstattstrasse 37, 81379 München, Germany

07 JULY - Loft, Zielstattstrasse 37, 81379 München, Germany

08 JULY - Loft, Zielstattstrasse 37, 81379 München, Germany

29 SEPTEMBER - Fabrikculture, 60 Rue de Bâle, 68220 Hégenheim, France

30 SEPTEMBER - Fabrikculture, 60 Rue de Bâle, 68220 Hégenheim, France

01 OKTOBER - Fabrikculture, 60 Rue de Bâle, 68220 Hégenheim, France

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